#Männereins verlieren erstes Heimspiel knapp, Fischer und List fallen verletzt aus

#Männereins verlieren erstes Heimspiel knapp, Fischer und List fallen verletzt aus

VfL Pfullingen – HT München, 26:27 (12:16)

Nach drei Auswärtsspielen in Folge stand für die Drittligahandballer des VfL Pfullingen endlich das erste Heimspiel der Saison 2023/2024. Sportlich lief der Samstagabend aber nicht nach Plan. Gegen den Aufsteiger HT München leuchtete am Ende ein 26:27 auf der Anzeigetafel der frisch renovierten und gut gefüllten Kurt-App Halle. Zu viele technische Fehler und eine schlechte Wurfausbeute sorgten dafür, dass die Echazstädter am Ende eine verdiente Niederlage einstecken mussten. Mit Lukas Fischer und Lukas List drohen zudem weitere Rückraumspieler länger auszufallen. 

Es war alles angerichtet für einen tollen Handball-Abend, pünktlich zu den ersten Heimspielen des VfL Pfullingen wurde die Renovierung des Foyers und Tribünenbereich der Kurt-App Halle fertiggestellt und heimste viel Lob ein. Vor den Augen der rund 900 Zuschauerinnen und Zuschauer, die phasenweise für echte Gänsehautstimmung sorgten, entwickelte sich von Anfang an ein umkämpftes Spiel, bei dem der VfL Pfullingen nach neun Minuten prompt mit zwei Toren im Rückstand lag (5:7), bis zur 17. Minute aber durch Felix Zeiler, der erneut mit sieben Treffern überzeugen konnte, zum 10:10 Ausgleich kam. Die beiden zweitligaerfahrenen Münchner Yannick Engelmann und Korbinian Lex (ehemals TuS Früstenfeldbruck) ließen danach aber weiter die Muskeln spielen und brachten den HT München in den nächsten Minuten erstmals mit drei Toren in Front. Dem VfL Pfullingen unterliefen in dieser Phase zahlreiche technische Fehler und war beim Halbzeitpfiff beim Stand von 12:16 sogar mit vier Toren im Rückstand. 

Die zweite Halbzeit begann mit einem Doppelschlag von Felix Zeiler, der den Rückstand damit halbierte. HT München ließ dann aber auch seinerseits zwei Tore folgen und lag damit wieder mit vier Toren in Front. Pfullingen kämpfte sich aber wieder heran, vergab die Chancen auf den Ausgleich aber mehrfach, auch weil trotz zahlreichen Wurfmöglichkeiten die Außenspieler mehrfach am starken Gästetorhüter scheiterten. Erst in der 56. Minute gelang dem VfL Pfullingen durch Youngster Lasse Schiemann, der sein Comeback nach einer Sprunggelenksverletzung gab, der Ausgleich. Eine Minute später sorgte Felix Zeiler dann für die 25:24-Führung und die Kurt-App Halle stand Kopf. In den verbliebenen Minuten schaffte Pfullingen dann aber nicht, das Spiel endgültig zu drehen. Im Gegenteil: Zwar netzte Nils Röller in der 58. Minute noch zum 26:25 ein, München kam dann im Gegenzug durch Nicolas Gräsl zum 26:26 Ausgleich und zwang Pfullingen danach ins Zeitspiel. Trotz Auszeit von Trainer Florian Möck fand der Ball dann nicht mehr den Weg ins Tor. Auf der anderen Seite bekam HT München dann noch einen Sieben-Meter zugesprochen. Im Duell mit VfL-Keeper Daniel Schlipphak, der erneut eine gute Partie zeigte, behielt Philipp Steuck dann die Nerven und netzte bei Minute 59:52 auf der Uhr zum 26:27 ein. Danach hämmerte Nils Röller den Ball vom Anspiel noch direkt aufs Tor, traf aber nicht mehr. 

Der VfL Pfullingen verliert damit sein erstes Heimspiel knapp mit 26:27. Noch schwerer als die enttäuschende Niederlage wiegen aber möglicherweise die Verletzungen der beiden Rückraumspieler Lukas List und Lukas Fischer, die beide in der spannenden Schlussphase das Feld mit Schmerzen verlassen mussten. Bei Kapitän Lukas List steht der Verdacht einer schweren Knieverletzung im Raum, Lukas Fischer droht mit einer Leistenverletzung länger auszufallen. 

„Wir kommen wieder schlecht rein in die Partie, verteidigen viel zu offen und verlieren zu viele Zweikämpfe. Da haben wir uns wieder nicht an unsere Absprachen gehalten“, erklärt sich Florian Möck nach dem Spiel den frühen und andauernden Rückstand in der ersten Halbzeit. „In der zweiten Halbzeit dagegen verteidigen wir richtig, richtig gut. Kommen gut in die Zweikämpfe, erobern Bälle und belohnen uns dafür vorne nicht, weil wir viel zu viele Chancen liegen lassen. In Summe waren das wieder zu viele Fehler. So können wir dann auch kein Spiel gewinnen, das ist tatsächlich etwas schwierig“, fügte der enttäuschte VfL-Coach hinzu, dem die Verletzungen von Lukas List und Lukas Fischer schon zu schaffen machten. 

„Bei uns ist es personell im Rückraum momentan sowieso dünn und dass dann die beiden Verletzungen von Lukas List und Lukas Fischer noch dazu kommen, ist natürlich schlimm“, so Möck. Bei Lukas List hoffe man nun, dass es sich um keinen Kreuzbandriss handelt. „Die Hoffnung ist aber gering“, so Möck. Bei Lukas Fischer handelt es sich voraussichtlich um eine Leistenverletzung. „Er wird in den nächsten Wochen auch raus sein“, vermutete Möck nach dem Spiel und fügte hinzu: „So wird es irgendwann schwierig, unser Spielsystem vorwärtszubringen. Wir haben nur Verletzte, wir kommen spielerisch nicht weiter und sind aktuell nur am Schauen, wie wir uns von Spiel zu Spiel schleppen und eine spielfähige Mannschaft an den Start bringen können. Das ist inzwischen echt eine zähe Geschichte!“ Mit Torhüter Valentin Bantle, den Rückraumspielern Niklas Roth und Jason Ilitsch, die hoffentlich in den nächsten Wochen ihr Comeback geben können, sowie den Rückraumspielern Tobias Haag (Kreuzbandriss), Lukas List (Verdacht auf schwere Knieverletzung) und Lukas Fischer (Verdacht auf Leistenverletzung) umfasst das VfL-Lazarett nun sechs Spieler. 

Am kommenden Samstag, den 30. September um 19:30 Uhr muss der VfL Pfullingen beim TSV Neuhausen/Filder ran. Wie die Pfullinger dort auflaufen werden, ist offen. Der Blick auf die letzte Saison könnte aber Mut machen, nach mehreren Verletzungen und einer Krankheitswelle traten die Echazkrokodile damals mit einem Rumpfkader zum Derby an und setzten sich am Ende überraschend deutlich mit 43:29 durch.  

Titelbild: Axel Grundler



von lw - 25. September 2023 12:12