VfL Pfullingen – SG Ober-/Unterhausen 32:33 (18:13)
Die Enttäuschung stand den Verbandsligafrauen des VfL Pfullingen nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Den Großteil des Spiels führte die Mannschaft von Trainer Uwe Villgrattner, die neben den langzeitverletzten Leistungsträgerinnen Lydia Junger, Katrin Pieringer und Jacqueline Schnizler kurzfristig auch noch auf Toptorschützin Aylin Cetin verzichten musste, gegen den Tabellenzweiten der SG Ober-/Unterhausen, hatte das Spiel phasenweise fest im Griff und musste sich am Ende doch mit einer knappen und sehr bitteren 32:33-Niederlage im Derby geschlagen geben.
Bis zur achten Minute war das Spiel ausgeglichen. Nachdem Unterhausens Isabel Wurster zum 5:4 traf, ging der VfL Pfullingen, durch Tore von Jana Plankenhorn und Kyra Graf zum 7:4, mit drei Toren in Front. Robin Höhne, der Trainer der SG Ober-/Unterhausen reagierte und nahm eine Auszeit. Diese bewirkte zunächst nicht viel, Pfullingen hielt den Drei-Tore-Vorsprung bis zur 13. Minute. Danach kämpfte sich Unterhausen aber auf 10:10 heran. Die Abwehr des VfL Pfullingen stand in der Folge aber wieder sicherer, Torhüterin Vivien Heinzelmann konnte einige Bälle der Gäste abwehren und im Angriff fanden die Pfullingerinnen immer wieder gute Lösungen, die Abwehr der SG O/U auseinander zu spielen. Zwei Tore von Melanie Gnadt, die von ihren Mitspielerinnen am Kreis schön in Szene gesetzt wurde und ein Tor von Rechtsaußen Mona Abele, die eingelaufen war, brachten die Pfullingerinnen so wieder mit 13:10 in Front. Angepeitscht von den Trommlern des Fanclubs des VfL Pfullingen, traf die A-Jugendlichen Mara Kühnel (im Bild), die ein starkes Spiel machte und am Ende auf acht Tore kam, in der 27. Minute doppelt. Der VfL Pfullingen führte so beim 17:12 erstmals mit fünf Toren. Diesen Vorsprung nahmen die Pfullingerinnen auch mit in die Halbzeitpause.
Nach dem Pausentee hatte der Fünf-Tore-Vorsprung noch kurze Zeit bestand. Alina Rall und Mirja Wild verkürzten für die SG Ober-/Unterhausen in der 35. Minute aber dann auf 19:16. Danach ging es hin und her. Für den VfL Pfullingen traf in dieser Phase des Spiels immer wieder Rückraumspielerin Jana Plankenhorn, die den Ball auch mehrfach unter höchstem Zeitdruck im Tor unterbringen konnte. Zwölf Minuten vor dem Ende versenkte Kyra Graf, die wie Plankenhorn und Kühnel 60 Minuten auf dem Feld stand, den Ball zum 28:25 im Tor. Drei Tore von Unterhausens Kreisläuferin Isabel Wurster brachten den Gästen in der 52. Minute aber den Ausgleich. Ein Krimi bahnte sich an. Pfullingen konnte zunächst zum 29:28 und 30:29 noch vorlegen, wirkte aber immer kraftloser im Angriff. Dann kippte das Spiel zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, denn ein Doppelschlag von Nina Silva da Costa brachte Unterhausen drei Minuten vor dem Ende erstmals mit 30:31 in Front. Plankenhorn und Kühnel hielten dagegen. Nach dem Tor von Maren Wendehost zum 32:33 schaffte es der VfL Pfullingen in den letzten 46. Sekunden aber nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen.
Der Frust bei den Pfullingerinnen war nach dem Abpfiff entsprechend groß, in die Enttäuschung mischte sich aber auch schon langsam der Stolz auf die Leistung der ersten 50 Minuten: „Die Niederlage ist echt bitter. Wir haben gut gespielt und stark gekämpft. Am Ende hätten wir es verdient gehabt, wenigstens einen Punkt mitzunehmen“, sagte Jana Plankenhorn, die mit neun Toren die beste Pfullinger Werferin war, nach dem Spiel. „Nach allen Ausfällen hätte, glaube ich, niemand geglaubt, dass wir Unterhausen so im Griff haben und so lange die Chance haben zu gewinnen. Am Ende war es einfach sehr unglücklich, dass wir verloren haben. Es waren Kleinigkeiten, die zusammengekommen sind“, analysierte Linksaußen Jacqueline Schnizler, die noch an ihrem Comeback nach einer Meniskus-Operation arbeitet. Für den VfL Pfullingen gilt es nun, auf der emotional-starken Leistung der ersten 50 Minuten aufzubauen. Am kommenden Samstag steht für die Verbandsligafrauen um 17:30 Uhr direkt das nächste Heimspiel gegen den SC Lehr an. Da das Hinspiel Corona-bedingt abgesagt werden musste, treffen die Pfullingerinnen auf eine noch unbekannte Mannschaft.
Ein großes Dankeschön der ersten Pfullinger Frauenmannschaft geht an die Trommler des Fan-Clubs, die das Team um Kapitänin Vivien Heinzelmann lautstark unterstützt haben!!!
Titelbild: Axel Grundler