„Amateurspiel mit absolutem Spitzencharakter“: #Männereins erkämpfen sich Platz 2 zurück
VfL Pfullingen – SG Pforzheim/Eutingen 24:23 (16:11)
Der VfL Pfullingen hat sich den zweiten Tabellenplatz der Gruppe 2 der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga zurückgeholt. Am Samstagabend setzt sich die Mannschaft von Trainer Daniel Brack knapp mit 24:23 gegen die SG Pforzheim/Eutingen durch und steht nun vor dem nächsten „Endspiel“ um den Einzug in die Finalspiele.
Bereits beim Einlaufen der Mannschaft herrschte, so Rückraumspieler Florian Möck, „Gänsehaut pur“ und auch im Laufe des Spiels sorgten die rund 1150 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Kurt-App Halle für eine grandiose Stimmung. In den ersten Minuten zeichnete sich dabei schon ein sehr umkämpftes Spiel ab. Beide Mannschaften gingen leidenschaftlich ans Werk. Den besseren Start in die Partie erwischten aber die Gastgeber, die den Gästetrainer Alexander Lipps beim Stand von 7:2 bereits in der 12. Minute zu seiner ersten Auszeit zwangen. Diese brachte die Pfullinger nicht aus dem Konzept. Basierend auf einer starken Abwehr kam der VfL immer wieder gut ins Tempo-Spiel. „Ich finde, dass wir eine herausragende erste Halbzeit gespielt haben – speziell in der Abwehr. Wir hatten den Gegner häufig im Zeitspiel und da hatte ich das Gefühl, sie tun sich schwer gegen uns Tore zu erzielen“, blickt VfL-Trainer Daniel Brack nach Abpfiff auf die ersten 30 Minuten zurück. Besonders gut funktionierte der Defensiv-Verbund in Unterzahl. „Das hat genau so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben! Wir hatten Pforzheim extrem gut im Griff“, fügte er hinzu. Dies spiegelte sich auch in der 16:11-Halbzeitführung wider.
Die SG Pforzheim/Eutingen kam dann aber besser aus der Kabine, verkürzte schnell auf 16:13. Der VfL Pfullingen hingegen blieb in den ersten sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff torlos. Nach einer Auszeit von Trainer Daniel Brack traf Felix Zeiler zum 17:13. Die Gäste aus Pforzheim hatten aber nun Lunte gerochen und kamen wenig später auf 18:16 heran – in der Kurt-App Halle wurde es zwischenzeitlich leiser. Nachdem Simon Tölke in der 46. Minute aber einen Sieben-Meter von Julian Broschwitz parierte, Alexander Schmid wenige Sekunden später zum 20:16 traf und Gästetrainer Lipps die Grüne Karte legte, tobte das Pfullinger Publikum wieder. Aber Pforzheim steckte nicht auf und kam nach dem Treffer von Christopher Rix zum 21:16 mit einem 0:3-Lauf bis zur 54. Minute zunächst auf 21:19 heran, vier Minuten später auf 23:22.
Nachdem Alexander Schmid in der 59. Minute auf 24:22 erhöhte und Simon Tölke einen Torwurf der Gäste parierte nahm VfL-Trainer Daniel Brack 37 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Die Spannung in den Schlusssekunden erhöhte sich danach nochmals: Niklas Roth warf 17 Sekunden vor dem Ende nach einem Ballverlust und dem damit verbundenen Pfiff der Schiedsrichter trotzdem noch aufs Tor. Das Schiedsrichtergespann Philipp Dinges/Tobias Schmack entschied entsprechend der Spielregeln in der letzten Spielminute auf Rote Karte und Sieben-Meter für die Gäste. Diesen parierte Simon Tölke zunächst gegen Tim Ganz, der Nachschuss sorgte sechs Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 24:23-Endstand. Danach brachen in der Kurt-App Halle alle Dämme und das Publikum würdigte die Leistung der Echazkrokodile mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations und tosendem Applaus.
„Ich bin extrem zufrieden, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden konnten. Ich glaube, man hat deutlich gesehen, mit welchen Emotionen wir in diesem Spiel drin waren. Beide Mannschaften mussten extrem kämpfen. Das war ein Amateurspiel mit absolutem Spitzencharakter“, jubelte Daniel Brack nach dem Spiel. „Beide Mannschaften zeichnen sich durch eine große Verbundenheit zum Verein und viele Spieler aus der eigenen Jugend, die bereit sind, alles für ihre Farben zu geben, aus. Das hat man bei Pforzheim gesehen, das hat man aber auch bei uns gesehen. Die mitgereisten Gästefans haben richtig Radau gemacht und die Pfullinger haben die Kurt-App Halle zum Kochen gebracht. Das hat heute richtig, richtig Spaß gemacht“, fügte der VfL-Kommandogeber hinzu. An der ersten Halbzeit gab es nichts zu meckern, mit der Leistung in der zweiten Halbzeit war Daniel Brack nicht ganz zufrieden: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns im Angriff schwergetan. Wir sind auch nicht mehr in die Konter gekommen. Es wurde dann von Minute zu Minute knapper und wir konnten uns dann auch so ein bisschen über die Zeit retten.“ Rückraumspieler Florian Möck, der im Anschluss zum Spieler des Spiels gewählt wurde, analysierte außerdem: „Wir haben uns auf einmal zu viel unvorbereitete Würfe genommen und haben Pforzheim so wieder rankommen lassen. Wir hatten dann Glück, dass Simon in einer wichtigen Phase die Bälle gehalten hat und wir Pforzheim somit auf Distanz halten konnten.“
„Wir sind überglücklich, dass wir die beiden Punkte in Pfullingen behalten konnten. Und stehen jetzt in Konstanz im nächsten Endspiel. Die HSG müsste nach meinem Verständnis schon sicher in den Finalspielen sein, wir noch nicht“, so Daniel Brack weiter und Florian Möck fügte abschließend hinzu: „Wir haben es weiterhin selbst in der Hand in die Finalrunde zu kommen. Das wäre nicht nur für den Verein und die Mannschaft ein absolutes Highlight, sondern auch für mich persönlich ein Höhepunkt, auf dem ich meine Karriere beenden kann!“ Um die Finalspiele aus eigener Kraft zu erreichen, muss in Konstanz mindestens ein Punkt her. Bei einer Niederlage müsste der VfL Pfullingen auf Schützenhilfe aus Krefeld hoffen.
Der Freundeskreis der Pfullinger Handballer setzt für das Auswärtsspiel am 14. Mai um 20 Uhr in Konstanz einen Fan-Bus ein. Im Bus sind noch wenige Plätze verfügbar, die per E-Mail an freundeskreis@handball-pfullingen.de gebucht werden können. Im Preis von 35 Euro ist der Eintrittspreis sowie die Busfahrt enthalten! Die Pfullinger Drittligahandballer freuen sich außerdem über jeden VfL-Fan, der privat an den Bodensee fährt. Tickets sind unter https://hsgkonstanz.reservix.de/tickets-hsg-konstanz-vfl-pfullingen-in-konstanz-schaenzle-sporthalle-am-14-5-2022/e1914591 erhältlich.
Titelbild: Axel Grundler