#Männereins müssen sich im Derby knapp geschlagen geben

#Männereins müssen sich im Derby knapp geschlagen geben

VfL Pfullingen – TSV Neuhausen/Filder 26:29 (12:12)

Im heiß umkämpften Derby zwischen dem VfL Pfullingen und dem TSV Neuhausen/Filder mussten sich die Echazstädter nach großem Kampf knapp mit 26:29 (12:12) geschlagen geben. Trotz zahlreicher Ausfälle zeigte der VfL vor heimischer Kulisse eine leidenschaftliche Leistung und begeisterte die Fans mit einer beeindruckenden Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. Am Ende fehlte jedoch das letzte Quäntchen Glück – und ein überragender Gästetorhüter verhinderte die mögliche Wende in der stimmungsgeladenen Kurt-App Halle.

Neuhausens Tobias Haag, der im Sommer vom VfL Pfullingen nach Neuhausen gewechselt war, eröffnete die Partie mit dem Treffer zum 0:1. Sascha Brodbeck glich im Gegenzug zum 1:1 aus. Danach entwickelte sich das erwartungsgemäß emotionale Duell auf Augenhöhe. Pfullingen konnte sich bis zur 10. Minute erstmals mit zwei Toren absetzen (7:5), doch die „MadDogs“ blieben dran und drehten den Spielstand mit einem 0:4-Lauf auf 7:9. Der VfL antwortete jedoch umgehend: Julius Schmidt und Paul Prinz sorgten für die erneute Führung (10:9). Nach einem kurzen Zwischenspurt der Gäste (10:11, 27. Minute) glich Pfullingen zunächst durch Mathis Roth aus, bevor Daniel Schlipphak ins verwaiste Tor zum 12:11 traf. Sekunden vor der Pause stellte Julian Reinhardt mit seinem Treffer den 12:12-Halbzeitstand her.

Bereits im ersten Durchgang offenbarte der stark ersatzgeschwächte VfL – neben Axel Goller, Lasse Schiemann, Conrad Schmitt, Jason Ilitsch und Fynn Hofele fiel unter der Woche auch noch Topscorer Niklas Roth aus – Schwächen im Abschluss und scheiterte immer wieder am glänzend aufgelegten Gästetorhüter Sören Hamann.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich dieses Bild fort. Zu allem Überfluss verlor der VfL in der 34. Minute auch noch Kapitän Lukas List, der beim Stand von 14:15 seine dritte Zeitstrafe kassierte. In den folgenden Minuten nutzte Neuhausen die Unsicherheit der Gastgeber konsequent und zog zunächst auf 14:18 (38.) und wenig später auf 15:22 (45.) davon. Ohne ihren Kapitän tat sich der VfL defensiv schwer, und auch im Angriff gingen im Rückraum zunehmend die Optionen aus. Christopher Rix, eigentlich auf Linksaußen zuhause, übernahm nun die Spielmacherrolle.

Doch an Kampfgeist mangelte es den Echazstädtern nicht: Nach einer Abwehrumstellung kam der VfL durch mehrere Ballgewinne zurück ins Spiel. Mit Treffern von Felix Zeiler und einem Dreierpack von Johnny Beck kämpften sich die Pfullinger von 17:24 auf 22:24 (52.) heran – die Halle kochte. Julian Sprößig beendete den Lauf kurzzeitig mit dem 22:25, doch Pfullingen blieb dran: Beck verkürzte erneut (23:25), Zeiler stellte in der 57. Minute sogar den 24:25-Anschluss her.

Als Torhüter Felix Maar in der 58. Minute einen Siebenmeter des bis dahin sicheren Schützen Philipp Keppeler parierte, explodierte die Stimmung in der Kurt-App Halle. Der VfL hatte die Chance zur Wende – doch erneut war es Hamann im Gästetor, der mit mehreren Paraden die Führung für Neuhausen festhielt. Julius Schmidt traf zwar noch zum 25:26 (59.), doch nach einer Zeitstrafe gegen die Pfullinger Bank mussten die Gastgeber die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Felix Zeiler verkürzte 84 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 26:27, ehe zwei technische Fehler die Hoffnungen endgültig zunichte machten. Mit den letzten beiden Treffern zum 26:28 und 26:29 machte der TSV Neuhausen/Filder den Sack zum Derbysieg zu.

„Die dritte Zwei-Minuten-Strafe gegen Lukas List hat uns kurz aus der Bahn geworfen, allerdings kämpfen wir uns mit Leidenschaft und Teamgeist bis auf ein Tor wieder heran“, hob VfL-Trainer Fabian Gerstlauer nach dem Spiel hervor. Trotz dieser Aufholjagd reichte es am Ende nicht: „Leider fehlt uns das nötige Spielglück, um Punkte einzufahren.“ Gerstlauer lobte abschließend nochmals die Einstellung seiner Mannschaft: „Die Kampfbereitschaft und die Hingabe der Mannschaft, trotz der angespannten Personalsituation und des Spielverlaufs, hätte heute mindestens einen Punkt verdient gehabt.“ Das honorierte auch das Publikum, das die Mannschaft nach Spielende mit minutenlangem Applaus verabschiedete. Am kommenden Wochenende gastiert der VfL beim Tabellen-13., der SG Köndringen-Teningen.

Titelbild: Axel Grundler



von lw - 09. November 2025 19:53