VfL Pfullingen – HG Oftersheim/Schwetzingen 34:29 (14:15)
Der VfL Pfullingen konnte am Samstag im letzten Heimspiel der regulären Spielzeit der Saison 2022/2024 den sechsten Sieg in Folge feiern. Gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen musste dieser aber hart erarbeitet werden – mit Emotionen, mit Willen und der starken Unterstützung des Pfullinger Publikums.
Es wurde das erwartet harte Spiel. Während die Chance für die Echazstädter – die am Samstag auf Kapitän Lukas List und Felix Zeiler (beide verletzt) und Nils Röller (Frisch Auf Göppingen) verzichten mussten – doch noch den Sprung in die Aufstiegsrunde zu schaffen, vor der Partie stark geschrumpft waren, stand die HG Oftersheim/Schwetzingen im Abstiegskampf vor Anpfiff mit dem Rücken zu Wand. Und das spürte man am Samstagabend in der Kurt-App Halle von Anfang an. Beide Mannschaften bewegten sich über weite Phasen auf Augenhöhe. Auch wenn der VfL Pfullingen in der ersten Halbzeit zweitweise mit zwei Toren führte, schaffte es die Mannschaft um den neunfach Torschützen Christopher Rix nicht, sich weiter abzusetzen. Ein Grund war dabei die Chancenverwertung, der VfL scheiterte in den ersten dreißig Minuten achtmal an HG-Torhüter Benedikt Müller. Mit einem knappen Rückstand von 14:15 ging es für den VfL Pfullingen in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff erhöhte Max Barthelmeß, der am Ende achtmal für die Gäste erfolgreich war, für die HG Oftersheim/Schwetzingen auf 14:16. Die Pfullinger liefen fortan einem Rückstand hinterher und sahen sich beim 16:19 (35. Minute), 17:20 (38. Minute) und (18:21) sogar mit drei Toren im Hintertreffen. Mitte der zweiten Halbzeit wurde die Partie dann hitzig und der VfL Pfullingen stand zwischenzeitlich nur noch zu dritt auf dem Spielfeld. Nun kam aber das Pfullinger-Publikum immer mehr in Fahrt und übertrug die seine Energie mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert und zeitweise Standing-Ovations während dem Spiel auf die Echazkrokodile. VfL-Keeper Daniel Schlipphak parierte in Folge wichtige Bälle und der VfL Pfullingen kam in der 51. Minute zunächst durch Paul Prinz zum 26:26-Ausgleich und Christopher Rix und Julius Schmidt drehten das Spiel mit ihren Treffern zum 27:26, 28:26 und 29:27 endlich zu Gunsten des VfL Pfullingen. Erneut Schmidt und Niklas Roth sorgten mit den Toren zum 30:27 und 31:27 in der 56. Minute für die Vorentscheidung. Am Ende setzte sich der VfL Pfullingen mit 34:29 durch.
„Mit Oftersheim haben wir eine Mannschaft gesehen, die mit allem dafür kämpft, in der 3. Liga die Klasse zu halten und eigentlich auch absolut die Möglichkeiten dafür hat. Sie verfügen unter anderem mit Christian Wahl und Florian Burmeister über sehr gute Einzelspieler und auch Benedikt Müller im Tor hat seine Sache sehr gut gemacht. Das ist eine Mannschaft, die für mich in die dritte Liga gehört“, zollte VfL-Trainer Daniel Brack den Gästen im Anschluss seinen Respekt. „Nach dieser Woche war das für uns alle sicher ein sehr schwieriger Auftritt, speziell natürlich für mich“, fügte Brack anschließend hinzu. „Unsere Vorzeichen waren entsprechend nicht gut, dann kamen noch die Ausfälle von Nils und Felix dazu. Somit können wir froh sein, dass wir dieses Spiel trotzdem für uns gewonnen haben“, ergänzte der VfL-Kommandogeber, der sich nach dem Spiel leer aber glücklich fühlte. „Was mich heute sehr gefreut hat ist, dass die App-Halle gelebt hat. In der zweiten Halbzeit herrschte eine extrem gute Stimmung. Das Publikum hat uns wirklich nach vorne gepeitscht und dafür sind wir sehr dankbar“, richtete er zudem seinen Dank an die VfL-Fans.
Im Anschluss an die Partie wurde es – wie zuvor schon bei der Schweigeminute für den Anfang der Woche völlig überraschend verstorbenen Rolf Brack – emotional. Auch wenn die Saison noch nicht endgültig vorbei ist (die Aufstiegsrunde ist außer Reichweite, ob die Pfullinger tatsächlich an der Pokalrunde teilnehmen, entscheidet sich diese Woche), wurden die scheidenden Spieler und Offiziellen verabschiedet. Neben Fabian Kehle, der den VfL Pfullingen zwischenzeitlich im Tor unterstützt hatte, bedankte sich der VfL Pfullingen auch bei Jessica Vöhringer, die die Mannschaft in den letzten Jahren als Physiotherapeutin betreut hat und das Team zum Ende der Saison verlässt.
Danach wurden VfL-Trainer Daniel Brack (wechselt zum HC Oppenweiler/Backnang), Torhüter Simon Tölke (wird neuer Torwart-Trainer beim VfL) und Christian Jabot (wird neuer Co-Trainer beim VfL) vom sportlichen Leiter Jörg Hertwig verabschiedet. Daniel Brack ließ dabei seine Zeit in Pfullingen Revue passieren und bedankte sich bei allen Verantwortlichen, der Mannschaft und dem Publikum für die tolle Zeit beim VfL Pfullingen. Das Publikum zollte ihm mit minutenlangem Applaus seinen Respekt. Auch Simon Tölke und Christian Jabot, die seit der Jugend gemeinsam für den VfL auf Punktejagd waren und nun ihre Handballschuhe an den Nagel hängten, wurden lange beklatscht.
Titelbild: Axel Grundler