“Das war ein überragendes Spiel von uns”

“Das war ein überragendes Spiel von uns”

VfL Pfullingen – HSG Konstanz 32:28 (18:16)

Mit einer überragenden Leistung setzten sich die Drittligahandballer des VfL Pfullingen im Spitzenspiel der 3. Liga Süd am Samstag mit 32:28 gegen die HSG Konstanz. Angepeitscht von über 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer gelang den Echazstädtern ein Start-Ziel-Sieg, der in seiner Souveränität selbst VfL-Trainer Florian Möck ein wenig überraschte.

Der VfL Pfullingen startete furios in die Partie und drückte das Gaspedal direkt voll durch. Bereits in der Anfangsphase zeigte auch VfL-Torhüter Daniel Schlipphak mit einigen Paraden, dass mit ihm am heutigen Tage zu rechnen sei. Nach dem 6:5 durch HSG-Spieler Lukas Köder zog der VfL mit einem 3:0-Lauf durch die Treffer von Lukas Fischer, Mathis Roth und Jannik Hausmann auf 9:5 davon und zwangen den Konstanzer Trainer Jörg Lützelberger so in der 13. Minute bereits zu seiner ersten Auszeit. In dessen Folge stellte Niklas Roth für den VfL auf 10:5. Danach kamen die Gäste vom Bodensee aber besser in die Partie und verkürzten bis zur 20. Minute auf 12:10. Nun bat VfL-Trainer Florian Möck seine Mannschaft zum Gespräch und dieses fruchtete, denn in den folgenden rund drei Minuten erhöhte der VfL wieder auf Plus-Vier-Tore (15:11, 23. Minute). In der 27. Minute führte der VfL nach dem Treffer von Julius Schmidt zum 18:13 wieder mit fünf Toren. Bis zum Pausenpfiff gelang den Echazstädtern aber kein Treffer mehr. Konstanz konnte bis zum Halbzeitstand von 18:16 noch um drei Tore verkürzen.

Auch nach der Halbzeitpause hielt die Tor-Flaute der Pfullinger an, erst in der 36. Minute erzielte Julian Mühlhäuser den ersten VfL-Treffer im zweiten Durchgang. In den sechs Minuten nach Wiederanpfiff kam Konstanz durch die Treffer von Sven Iberl und Lukas Köder zum 18:18-Ausgleich. Sieben-Meter-Killer Marius Spitz verhinderte im direkten Duell mit Köder aber die erste Führung der Gäste. Nachdem also Julian Mühlhäuser zum 19:18 traf, erhöhte Mathis Roth für die Echazstädter auf 20:18. Konstanz glich aber postwendend zum 20:20 aus. Danach ging der VfL wieder mit zwei Toren in Front, ließ dann aber Konstanz wieder zum 22:22-Ausgleich kommen. VfL-Trainer Florian Möck nahm in der 49. Minute eine Auszeit, in der Folge zog der VfL durch die Treffer der Roth-Brüder wieder mit zwei Toren weg, Konstanz kam dann aber nicht mehr zum Ausgleich. Die Gäste vom Bodensee verkürzten zunächst immer wieder um ein Tor. Nach dem Treffer von Niklas Roth zum 29:26 in der 56. Minute war die Vorentscheidung aber schon fast gefallen.

HSG-Coach Jörg Lützelberger nahm rund vier Minuten vor dem Ende nochmal eine Auszeit, diese verpuffte aber. Daniel Schlipphak, der in der Schlussphase ein starker Rückhalt für die Blau-Weißen war, parierte den folgenden Torabschluss von Konstanz. Im Gegenzug sah Lars Michelberger nach einem groben Foul an Niklas Roth die Rote Karte und Lukas Fischer verwandelte auch den siebten Sieben-Meter der Pfullinger eiskalt zum 30:26. Damit flog das Dach der Kurt-App Halle endgültig vom lautstarken Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer weg. Lukas Köder verkürzte für die HSG danach vom Sieben-Meter-Strich noch auf 30:27. Lukas Dietrich und Nils Röller machten danach den Deckel mit ihren Treffern zum 31:27 und 32:27 endgültig zu. Das Tor von Christos Erifopoulos zwei Sekunden vor Schluss zum 32:28-Endstand ging bereits in den Jubelstürmen des Pfullinger Publikums unter.

“Das war ein überragendes Spiel von uns”, jubelte VfL-Trainer Florian Möck nach dem Spiel. “Wir haben in beiden Halbzeiten eine sehr aggressive Abwehr gespielt und sind hinten sehr gut gestanden. Auch wenn wir in der ersten Halbzeit 16 Tore kassiert haben, war das mit das Beste, was wir diese Saison in der Defensive geleistet haben. Wir haben genau das durchgezogen, was wir uns vorgenommen haben, dass wir gegen die kleinen schnellen Konstanzer Spieler eher kompakt stehen wollen und auf Michelberger raustreten. Das hat wunderbar funktioniert”, erzählte Möck und fügte hinzu: “Im Angriff haben wir Konstanz, vor allem in der ersten Halbzeit, mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Wir sind schnell hinten raus und waren durch unser extremes Tempo sehr erfolgreich”, so Möck weiter.

“Zwischen der 25. und 45. Minute hatten wir fast so ein bisschen einen Durchhänger im Angriff, da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, da wir den Ball nicht mehr richtig laufen haben lassen und viel aus dem Prellen heraus probiert haben. Deswegen kam Konstanz dann auch so wieder ran”, erklärte der VfL-Kommandogeber und fügte sichtlich stolz hinzu: “Schlussendlich waren wir heute aber zu stabil. In den entscheidenden Situationen hatten wir vielleicht auch ein bisschen das Glück auf unserer Seite. Unterm Strich war es aber ein Start-Ziel-Sieg und damit auch völlig verdient. Da kann man auch einfach mal Stolz sein auf die Jungs. In dieser Deutlichkeit und Souveränität hätte ich das nicht erwartet gehabt!”

Dem ein oder anderen im Publikum erging es vielleicht ähnlich. Apropos Publikum: „Die Leistung von den Zuschauern war einfach nur mega! Absolute Gänsehaut! Man hat einfach mal wieder gemerkt, wie sehr sowas pushen kann“, bedankte sich Florian Möck abschließend noch bei den über 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern.

Titelbild: Axel Grundler



von lw - 21. April 2024 17:57