VfL Pfullingen – HC Oppenweiler/Backnang 27:28 (15:14)
Jetzt hat es auch das Drittliga-Team des VfL Pfullingen erwischt. Am Freitag lagen fünf positive Corona-Tests im Team von Daniel Brack vor. Nachdem der HC Oppenweiler/Backnang den Antrag auf eine Verlegung des Spiels aber abgelehnt hatte, musste der VfL Pfullingen trotzdem antreten und lieferte dem HCOB ohne Lukas Fischer, Daniel Schlipphak, Paul Prinz, Florian Möck und Valentin Bantle einen großen Kampf, der am Ende bei der knappen 27:28-Niederlage leider nicht belohnt wurde. Unterstützung bekamen die Echazkrokodile dabei von Philipp Mager, Lasse Schiemann und Marvin Buck aus der 2. Mannschaft.
Mit einem Doppelschlag von Niklas Roth, der am Ende mit elf Feld-Toren der beste Torschütze der Partie war, eröffnete der VfL Pfullingen die Partie. Bis zum Ausgleich zum 4:4 von Oppenweilers dynamischem Spielmacher Tobias Gehrke legte der VfL vor. Danach vergab Christopher Rix aber einen Sieben-Meter und die Gäste konnten durch Felix Raff erstmals in der neunten Minute in Führung gehen. Danach legte Oppenweiler vor, Pfullingen hatte aber jedes Mal eine Antwort parat. In der 20. Minute traf Winter-Neuzugang Jannik Hausmann (im Bild) per Tempo-Gegenstoß zum 8:8. Der Ex-Bundesligaprofi zeigte eine starke Leistung in der Abwehr und erzielte seine ersten beiden Treffer im VfL-Trikot. Nach einem Doppelschlag von VfL-Kapitän Lukas List, der, da auch Felix Zeiler nach einer Oberschenkelverletzung nur begrenzt einsatzfähig war, über weite Phasen des Spiels auf der Spielmacherposition agierte, waren die Pfullinger beim Stand von 10:9 wieder im Vorteil. Der VfL schaffte es dann aber nicht, mit mehr als einem Tor in Führung zu gehen. Im Gegenteil, Marcel Lenz brachte den HCOB in der 27. Minute mit 12:14 in Front. Danach folgte ein 3:0-Lauf vom VfL Pfullingen – alle drei Tore erzielte Niklas Roth. Der „Spieler des Spiels“ hatte sogar die Chance noch ein viertes Tor nachzuschieben, scheiterte aber frei vor dem Tor am starken Jürgen Müller. So nahm der VfL Pfullingen einen knappen 15:14-Vorsprung mit in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit sahen die rund 450 Zuschauer in der Kurt-App Halle weiterhin eine umkämpfte Partie. In der 42. Minute war es dann wieder Pfullingen, das durch einen Doppelschlag von Christopher Rix zum 21:19 mit zwei Toren in Front gehen konnte. Oppenweiler traf danach aber auch doppelt und glich damit zum 21:21 wieder aus. In der 49. Minute brachte Marcel Lenz, der treffsichere Linksaußen der Gäste, Oppenweiler mit 24:26 in Front. Pfullingen kam zwar noch zweimal zum Anschluss, schaffte es aber nicht mehr auszugleichen. In den letzten zwei Minuten spitzte sich der Krimi nochmal zu. Zunächst wurde zum Unmut der Pfullinger Spieler und Zuschauer ein Foul an Christopher Rix nicht geahndet, im Gegenzug unterlief dem Sohn des VfL-Torwarttrainers Michael Villgrattner und Ex-Pfullinger Jugendspieler Luis Vilgrattner ein technischer Fehler. Youngster Jason Ilitsch brachte Pfullingen noch auf 27:28 heran, nach einem weiteren Ballgewinn scheiterte Jannik Hausmann aber an der Abwehr des HCOB. Während der HCOB wichtige Punkte im Kampf um Platz sechs, der zum Klassenerhalt berechtigt, sammelte und die HSG Konstanz zeitgleich mit nun 36:0-Punkten bereits den Einzug in die Aufstiegsrunde feierte, rutsch der VfL Pfullingen nach der Niederlage wieder auf den 3. Tabellenplatz ab und hat nun einen Punkt Rückstand auf Fürstenfeldbruck.
Nach dem Spiel zeigte sich VfL-Coach Daniel Brack aber trotzdem zufrieden: „Natürlich ist es schade, dass wir mit einem Tor verloren haben, ich bin aber mit dem Auftritt meiner Mannschaft extrem zufrieden. Ich finde das wir eine sehr, sehr gute Leistung geboten haben. Das gilt sowohl für die Abwehr als auch für den Angriff, den Rückzug und das Gegenstoßspiel.“ Ein wenig Kritik äußerte der VfL-Kommandogeber am Überzahlspiel seiner Spieler. „Dafür habe ich aber auch eine logische Erklärung: Unsere Auftakthandlungen in Überzahl löst zu 80 Prozent Lukas Fischer aus. Als Alternative für ihn haben wir Felix Zeile und wiederum als Alternative für ihn haben wir Florian Möck und wenn alle drei Auslöse-Spieler ausfallen, dann wird das natürlich schwer. Ich mache da also meiner Mannschaft keinen Vorwurf“, erklärte er. Der Schlüssel zum Erfolg der des HCOBs war für Daniel Brack der Stark aufspielende Torhüter Jürgen Müller. „Bei der Torwartleistung vom Gegner und bei der Schwächung in unserem Kader war, dass wir nur mit einem Tor verloren haben aller Ehren wert. Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen“, betonte Brack nochmals und fügte hinzu: „Wir haben am oberen Limit gespielt und uns durchgekämpft. Ich bin also trotz der Niederlage sehr zufrieden. Wir müssen jetzt schauen, wie wir die kommende Woche gestalten, viele Spieler werden noch gar nicht zurückkehren werden. Wir gehen also wieder mit einem dezimierten Kader in die Trainingswoche. Verzagen hilft aber nicht, wir müssen uns weiter fokussieren und dann versuchen wir natürlich auch in Neuhausen erfolgreich zu sein.“
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Titelbild: Axel Grundler