Drittligist VfL Pfullingen muss auf den nächsten Leistungsträger verzichten. Torhüter Daniel Schlipphak steht der Mannschaft von Daniel Brack in den kommenden zwei Wochen nicht zur Verfügung. Der Grund dafür ist aber ein erfreulicher: Schlipphak wurde von der DKMS informiert, dass er als Stammzellenspender in Frage kommt und damit das Leben eines anderen Menschen retten kann.
Der Torhüter ließ sich vor knapp einem Jahr bei der DKMS registrieren. Durch ein Gespräch mit Torhüterkollege Simon Tölke und Torwarttrainer Michael Villgrattner hatte er damals erfahren, dass ein Registrierungs-Set auch bequem und kostenfrei nachhause bestellt werden kann. „Ich habe allerdings nicht wirklich damit gerechnet, dass da jemals was kommt“, gibt Schlipphak zu. Nun ist es aber doch so weit: „Als der Anruf kam, dass ich wirklich als Spender für jemanden in Frage komme, musste ich nicht lange überlegen. Ich kann damit jemandem die zweite Chance auf ein Leben geben“, erklärt der Torhüter. „Für mich selbst ist die Spende kein großer Aufwand und kein großes Risiko im Vergleich dazu, was ich damit bewirken kann“, fährt er fort. Nach dem Anruf der DKMS wurde die Spendentauglichkeit durch Voruntersuchungen bestätigt: „Ich bin gesund und darf spenden, die Spende findet also auf jeden Fall statt“, freut sich Schlipphak.
Daniel Schlipphaks Stammzellen werden in der kommenden Woche entnommen. Die Spende erfolgt dabei peripher. Dabei werden die Stammzellen über mehreren Stunden hinweg aus dem Blut entnommen, ein operativer Eingriff ist nicht nötig. Vorab müssen sich die Spender aber ein Medikament, das den hormonähnlichen Stoff G-CSF enthält, spritzen. Hierbei kann die Milz anschwellen. Bei Kraft- und Kontaktsport sowie körperlicher Arbeit steigt das Risiko eines Milzrisses. Aus diesem Grund wird Schlipphak bereits in dieser Woche auf das Mannschaftstraining verzichten.
Er steht der Mannschaft zudem im Derby gegen den TSV Neuhause/Filder und voraussichtlich auch im Spitzenspiel am 1. November gegen die HSG Konstanz nicht zur Verfügung. Für ihn springt Valentin Bantle, Torhüter der zweiten Mannschaft, ein, der Simon Tölke unterstützen wird. Das Trainer-Team, die Mannschaft und die Verantwortlichen des VfL Pfullingen stehen voll und ganz hinter der Entscheidung von Daniel Schlipphak und freuen sich, dass „Schlippi“ seinem genetischen Zwilling helfen kann. „Die Handballabteilung des VfL Pfullingen ist sehr stolz auf Daniel Schlipphak und steht zu 100 Prozent hinter dieser Entscheidung. Die Möglichkeit ein Leben zu retten, steht über allem, da wird Sport zur Nebensache“, unterstreicht Abteilungsleiter und Geschäftsführer Armin Geffke.
Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs, weltweit alle 27 Sekunden. Blutkrebs ist nach wie vor die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern. Viele Patientinnen und Patienten können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und mit der Suche nach geeigneten Spenderinnen und Spendern beginnt immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Je schneller ein „Match“ gefunden wird, desto größer sind die Überlebenschancen.
Die DKMS hat sich als internationale gemeinnützige Organisation dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben. Sie wurde 1991 in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet und verfolgt seitdem mit heute über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Ziel, möglichst vielen Menschen eine zweite Lebenschance zu geben. Dies ist uns bis heute mit mehr als 11 Millionen registrierten Lebensspendern durch die Vermittlung von Stammzellspenden bereits über 95.000-mal gelungen.
(Quelle: Webseite DKMS)
Wer noch nicht bei der DKMS registriert ist, kann sich das Registrierungsset – genau wie Daniel Schlipphak – bequem und kostenfrei nachhause schicken lassen. Zur Registrierung ist lediglich ein Wangenabstrich nötig. Wie dieser funktioniert, wird Schritt für Schritt erklärt. Unter https://www.dkms.de/aktiv-werden/spender-werden kann das Registrierungsset angefordert werden.