Am 27. November 2021 startet für die erste Männermannschaft des VfL Pfullingen in der 3. Liga Staffel G bereits die Rückrunde. Nach der Hinrunde zieht Trainer Daniel Brack ein Zwischenfazit und spricht im Interview auch über die Entwicklung der Neuzugänge und die aktuelle Verletzten-Situation. Zudem gibt er einen Ausblick auf die Rückrunde, die heute Abend gegen den VfL Günzburg beginnt…
Daniel Brack: Zunächst mal bin ich mit der Punktausbeute sehr zufrieden. Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir in einer sehr, sehr schweren Gruppe stecken, in der sieben Mannschaften um die vorderen Plätze mitwirken. Diese Teams müssen auch alle den Anspruch haben, unter die Top6 zu kommen, um sich frühzeitig aus dem Schlamassel des Abstiegskampfes zu befreien. Das hat sich jetzt auch ein Stück weit so bestätigt. Es gibt schon so bisschen eine kleine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Liga, wo die Top-Teams eben oben stehen und die anderen eher in der Abstiegszone.
Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Ich bin auch mit unserer Spielweise, vor allem in den Spitzenspielen gegen den HBW, Kornwestheim und auch Oppenweiler sehr zufrieden. Wo ich nicht ganz zufrieden bin, ist mit unserem jüngsten Auftritt in Willstätt, das überschattet die recht gute Hinrunde ein bisschen. Dennoch bin ich insgesamt mit der Hinrunde und der Entwicklung der Mannschaft zufrieden.
Daniel Brack: Die besten Momente der Hinrunde waren glaube ich schon die drei Auswärtssiege in Kornwestheim, in Oppenweiler und beim HBW 2. Das waren für uns schon ganz besondere Momente, weil es für uns nicht selbstverständlich ist, bei diesen Mannschaften erfolgreich zu agieren und zu gewinnen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir das in dieser Saison tun konnten.
Daniel Brack: Ich denke, dass wir in allen Mannschaftsteilen noch ein Stück weit Verbesserungspotential haben, das gilt sowohl für unsere Abwehr in Verbindung mit den Torhütern als auch für unser Gegenstoßspiel und unseren Angriff. Wenn man die gesamte Hinrunde betrachtet, bin ich mit dem Angriffsspiel eigentlich recht zufrieden. Ich finde, dass wir da in einigen Spielen richtig gute Leistungen abgeliefert haben und dann vor allem im Sechs-gegen-Sechs erfolgreich spielen konnten. Wir haben auch unser Potential über den Kreis erfolgreich abgerufen und konnten unsere Außenspieler gut einbinden. Damit bin ich zufrieden. Wo ich nach wie vor Nachholpotential sehe, ist beim Thema Rückzugsverhalten. Das ist unsere größte Baustelle.
Daniel Brack: Mit Felix Zeiler, Jason Ilitsch und Christopher Rix hatten wir ja nur drei externe Neuzugänge. Da möchte ich gerne jeden einzeln durchgehen: Felix hat sich als Neuzugang inzwischen etabliert. Beide Seiten müssen sich aber immer noch ein bisschen aneinander gewöhnen. Er hatte inzwischen schon extrem gute Spiele, wie zum Beispiel gegen Balingen oder Oppenweiler, wo er viele Akzente gesetzt hat. Über sein Eins-gegen-Eins-Verhalten ist er für uns immer in der Lage, Lücken zu reißen. Außerdem ist er ein sehr guter Abwehrspieler. Aktuell könnte er noch einen Tick mehr Torgefahr entwickeln, um sich selbst auch noch öfter den eigenen Durchbruch zu ermöglichen.
Jason ist tatsächlich der entwicklungsfähige Spieler, den ich mir erhofft hatte. Ich sehe da nach wie vor großes Potential, wenn man ihn im Training beobachtet. Leider hatte er einige kleine Verletzungen am Knie oder Ellenbogen und war ab und zu mal krank. Damit ist er immer wieder für kürzere Momente ausgefallen. Er aktuell einfach noch ein bisschen Nachholpotential in unserem Spiel – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Christopher hat den Vorteil, dass er ein Außenspieler ist und somit das Spiel für ihn dann doch auch ein bisschen standardisierter ist, als für die Rückraumspieler und Kreisläufer. Er macht seine Sache aber extrem gut und hat eine Top-Integration in Pfullingen hingelegt.
Daniel Brack: Natürlich wiegt die Verletzung von Florian Möck, der sich im dritten Saison-Spiel in Kornwestheim das Innenband im Knie gerissen hat, schwer für uns. Auch Frieder Nothdurft ist länger ausgefallen. Dazu kommt, dass in der Corona-Zeit auch immer wieder kleinere Krankheiten und Verletzungen aufgetreten sind, weil die einzelnen Immunsysteme dann doch nicht ganz so gut sind. Trotzdem sind wir bisher glücklicherweise einigermaßen gut durch diese schwierige Zeit gekommen.
Mit Flo, Frieder und Marius Klingler, der sich leider in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen hat, hatten wir nur drei Langzeitverletzte. Frieder konnte inzwischen sein Comeback feiern, beim Flo wird es sicher noch ein paar Monate dauern. Dazu kommt aktuell noch ein kurzfristiger Ausfall von Simon Tölke, der sich am Auge verletzt hat. Für ihn springt jetzt einmal mehr Valentin Bantle aus der zweiten Mannschaft ein. Was Verletzungen angeht, sind wir aber sonst einigermaßen gut durch die Hinrunde gekommen.
Daniel Brack: In der Rückrunde geht es jetzt natürlich, darum weiter zu punkten und von Spiel zu Spiel zu denken (schmunzelt). Diese gute alte Trainerfloskel ist natürlich auch in meinem Kopf drin. Wir dürfen also nicht versuchen, auf Tabellenpositionen zu schielen, sondern müssen schauen, dass wir in jedem Spiel unser Maximum abrufen. Das Entscheidende ist für mich, dass wir unsere Leistung einfach auf die Platte bringen. Dann müssen wir uns nicht so viele Gedanken über Tabellenplätze und Punkte machen.
Wenn wir unser Spiel spielen und unser Maximum abrufen, dann kommen die Punkte und die guten Tabellenplätze von selbst. Wir müssen schauen, dass wir unser Spiel einfach noch weiter verbessern und eine neue Qualität entwickeln, dass wir uns frühzeitig nach hinten absichern und vielleicht sogar nochmal nach vorne angreifen können. Für mich steht einfach das Spiel und die Leistung im Vordergrund.
Daniel Brack: Auf der einen Seite liegen wir nur vier Punkte hinter dem zweiten Platz, auf der anderen Seite haben wir aber auch nur fünf Punkte Vorsprung auf Platz sieben. Das zeigt nochmal, dass es eine verdammt spannende Staffel ist, in der sieben Mannschaften den Anspruch haben, unter die ersten sechs zu kommen. Eine Mannschaft wird es nachher erwischen mit der Abstiegsrunde. Wenn eine Mannschaft eine Schwächephase hinlegt, werden die anderen darauf warten und sich dem entsprechend vorbereiten und dann auch bereit sein. Diese Mannschaften sind für mich Oppenweiler, Kornwestheim, HBW 2, Willstätt, wir selbst und natürlich die beiden Absteiger Konstanz und Fürstenfeldbruck.
Alle sieben Mannschaften haben sicherlich den Anspruch, unter die Top6 zu kommen. Das ist auch unser primäres Ziel. Wir wollen nichts mit der Abstiegsrunde zu tun haben, um da nicht im April noch um Leben und Tod spielen zu müssen. Wir wollen schauen, dass wir frühzeitig den Klassenerhalt schaffen, indem wir unter die ersten sechs kommen. Das wird schwer, das werden wir aber versuchen. Wenn wir das Ziel erreicht haben, dann werden wir uns neue Ziele setzen. Vielleicht können wir die zwei an der Tabellenspitze nochmal ärgern, aber primäres Ziel ist es, sich eben nach hinten abzusichern. Bis zur Weihnachtspause wollen wir dazu noch sechs Punkte einfahren.
Titelbild: Axel Grundler