Überraschungen, Komplimente und der zweite Platz: Fazit zur Gruppenphase

Überraschungen, Komplimente und der zweite Platz: Fazit zur Gruppenphase

Vier Siege, zwei Niederlagen, 8:4-Punkte und der zweite Platz der Gruppe B stehen am Ende der Gruppenphase der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga für die erste Männermannschaft des VfL Pfullingen zu Buche. Bevor es am Samstag, den 22. Mai um 16:30 Uhr beim HC Empor Rostock mit dem Hinspiel der Zwischenrunde weitergeht, zieht Trainer Daniel Brack Bilanz:

Was rückblickend auf die Vorrunde in der Gruppe B sehr auffällig ist, war die Heimstärke der Mannschaften. „Ich habe es nicht erwartet, dass die Quote von Heim- und Auswärtsspielen so extrem ausfällt, dass allgemein so wenig Auswärtspunkte geholt werden. Woran das liegt ist schwer zu beschreiben, aber Tatsache ist, dass die Mannschaften der Gruppe B den Großteil ihrer Heimspiele gewonnen haben und das meist auch sehr souverän“, so Daniel Brack. Der VfL Pfullingen gehörte mit dem Auswärtssieg am letzten Spieltag in Willstätt zu den wenigen Mannschaften, die Auswärts doppelt punkten konnten. Zudem gewann Oppenweiler in Krefeld und holte in Hanau einen Punkt, Hanau und Krefeld setzten sich in Heilbronn durch und Krefeld nahm einen Punkt aus Willstätt mit. Insgesamt blieben 32 Punkte bei den Heimmannschaften, nur zehn gingen an die Gastmannschaften.

Der VfL Pfullingen gewann zum Abschluss der Vorrunde beim TV Willstätt. Christian Jabot traf dabei acht Mal. (Bild: Michael Wendling/Handball-Media)

Brack spricht auch die Ausgeglichenheit der Süd-Gruppe an: „Man hat schon gesehen, dass alle teilnehmenden Mannschaften irgendwie eine Chance hatten, um weiterzukommen. Keine Mannschaft hat die Gruppe dominiert“, so der VfL Coach. Auch der TSB Heilbronn-Horkheim und der TV Willstätt hatten die Chance, weitere Spiele gewinnen zu können. Am spannendsten war wohl das direkte Duell zwischen der HSG Hanau und dem TuS 04 Dansenberg um den vierten Platz – mit dem besseren Ende für die Hessen.

„Die Gruppe B war eine ausgeglichene Geschichte, wobei mir das vorab schon klar war“, betont Brack, „deswegen ist es umso bemerkenswerter, dass wir es unter die Top4 der Gruppe B geschafft haben und auch noch Zweiter geworden sind. Ich denke, die Mannschaften, die wir hinter uns gelassen haben, hätten von der Besetzung und ihren Möglichkeit auch vor uns landen können.“ Den Gruppensieg sicherte sich mit 9:3-Punkten der HC Oppenweiler/Backnang. „Oppenweiler hat mich mit dem ersten Platz tatsächlich ein bisschen überrascht. Da muss ich auch ein großes Kompliment und meine Hochachtung an die Mannschaft aussprechen: Gratulation an Matze Heineke und Oppenweiler“, lobte Daniel Brack den ewigen Kontrahenten HCOB.

Jubel bei Frieder Nothdurft: Der VfL Pfullingen fügte dem HC Oppenweiler/Backnang die einzige Niederlage in der Gruppenphase zu. (Bild: Axel Grundler)

Auf die Leistung der eigenen Mannschaft bezogen, blickt Daniel Brack zunächst nochmal auf die Situation vor dem Start der Aufstiegsrunde zurück: „Wir hatten vor dem Runden-Start gesagt, dass der Spielplan, mit dem ersten spielfreien Spieltag, nicht besonders glücklich für uns ist. Auch, dass wir im ersten Spiel direkt auf den Top-Favorit aus Dansenberg treffen und am Schluss auf Willstätt, die davor das Spiel frei haben – man muss schon sagen, das waren ein paar ungünstige Vorraussetzungen.“

Im Nachhinein haben sich die Vorraussetzungen aber tatsächlich als ein Stück weit glücklich erwiesen, weiß Brack jetzt: „Speziell das Spiel gegen Dansenberg war für uns ein wichtiger Start, weil wir beweisen konnten, dass wir gut für diese Aufstiegsrunde gerüstet sind. Das war auch für mich als Trainer vorher etwas schwierig abzuschätzen, wie fit meine Mannschaft ist, wie gut wir vorbereitet sind. Da war ich tatsächlich sehr froh, dass wir das Spiel direkt so für uns entscheiden konnten.“ Im ersten Auswärtsspiel in Krefeld lag es dann an Kleinigkeiten, dass es die Echazkrokodile nicht geschafft haben, die Punkte von dort mitzunehmen. „Wir hätten in Krefeld durchaus auch gewinnen können. Krefeld hatte dort aber mit Oliver Krechel einfach den besseren Torwart auf ihrer Seite und für uns war das auch mit der langen Auswärtsfahrt eine Mammut-Aufgabe.“

Zum Auftakt feierte der VfL Pfullingen einen deutlichen Heimsieg gegen den TuS 04 Dansenberg. Mathis Roth traf dabei alle seine sieben Würfe. (Bild: Axel Grundler)

Im Anschluss folgte der nächste Gala-Auftritt in eigener Halle, der deutliche Sieg im württembergischen Klassiker gegen Oppenweiler: „Wir haben Oppenweiler die einzige Niederlage zugefügt und auch dieses Heimspiel souverän gewonnen. Wir haben es geschafft, den Gegner in seine Schranken zu weisen. Das hat meine Mannschaft extrem gut gemacht, wir haben immer weiter Gas gegeben und aufs Tempo gedrückt und das Spiel souverän für uns entschieden“, blickt Brack zufrieden zurück.

Danach kam dann die Niederlage beim TSB Heilbronn-Horkheim: „Das war sicherlich ein kleiner Rückschlag für uns, auch wenn ich finde, dass wenn der VfL Pfullingen zum TSB Heilbronn-Horkheim reist, wir nicht grundsätzlich als Favorit anzusehen sind, auch wenn es von den Punkten jetzt so aussah – wir hatten bis dahin 4:2-Punkte und sie hatten 0:6-Punkte.“ Daniel Brack und sein Team zogen ihre Lehren aus dem Spiel, vor allem in der Abwehr haperte es, auch da Simon Tölke im zweiten Durchgang nicht mehr mitmischen konnte.

Lukas Fischer traf bei der Niederlage beim TSB Heilbronn-Horkheim zwölf Mal. (Bild: Marco Wolf)

„Danach kann ich meiner Mannschaft einfach nur nochmal ein Riesen-Kompliment aussprechen, wie wir es geschafft haben, innerhalb von drei Tagen uns auf dieses „Finale“ gegen Hanau vorzubereiten und dann diese Mannschaft niederzuringen. Hanau war vorher auch richtig stark in der Runde und ich habe sie als kampfstark und einsatzbereit eingeschätzt“, ist Brack sichtlich stolz, dass seine Mannschaft den Schalter so schnell wieder umlegen konnte.

Mit einem „ruhigeren Gewissen“ war der VfL Pfullingen zum Abschluss noch in Willstätt zu Gast. Dort liefen die Echazkrokodile über weite Phasen des Spiels einem Rückstand hinterher, drehten die Partie aber kurz vor Schluss und erkämpften sich doch noch zwei Punkte: „Das war sicherlich nicht eins unserer besten Spiele, das werden wir auch noch analysieren“, gibt Brack zu.

Daniel Schlipphak lieferte gegen die HSG Hanau und den TuS 04 Dansenberg eine Spitzen-Leistung ab – Simon Tölke glänzte gegen den HCOB. (Bild: Axel Grundler)

Auch der Ausschuss um Geschäftsführerin Simone Fischer und Geschäftsführer Armin Geffke ist zufrieden: „Ziel war es für den VfL Pfullingen, in der Aufstiegsrunde einen begeisternden Handball zu spielen und das haben wir, speziell in unseren Heimspielen geschafft. Ich bin überzeugt, dass wir die Zuschauer via Livestream begeistern konnten. Die Mannschaft hat sehr gute Werbung für den Sport und den Verein gemacht. Das Ziel Zwischenrunde haben wir erreicht, jetzt schauen wir, wozu es am Ende reicht“, so Armin Geffke.

Damit ist die Gruppenphase Geschichte, der VfL-Tross muss am Freitag über 900 Kilometer weit an die Ost-See zum HC Empor Rostock reisen. „Da brauchen wir nicht lange um den heißen Brei herumreden. Die Nord-Teams sind in der Zwischenrunde, aus meiner Sicht, in allen Spielen die Favoriten. Wir werden sehen, wie sie die Rolle annehmen werden“, so Brack. (lw)

Die Aufstiegsrunde unserer #Männereins wird präsentiert von:

Titelbild: Axel Grundler



von lw - 19. Mai 2021 11:55